Kapuzinerkresse

Tropaeolum majus L.

Es gibt eine eigene Familie der Kapuzinerkressen, die aus Südamerika – Peru, Argentinien, Chile, Mexiko – stammt und, wenn’s stimmt, u.a. vom Kapuzinerorden in Europa verbreitet wurde, als Schutzmittel und Amulett gegen Tierseuchen – das hatten die Mönche von den Einheimischen in Peru gelernt. Das Wort „Kresse“ stammt übrigens vom althochdeutschen „cresso“, was scharf  bedeutet.

Die Kapuzinerkresse ist einjährig, sehr wasserhaltig, mit langen Ranken, die am Boden kriechen bzw. auch klettern, bis zu drei Meter lang. Die Blätter sind schildförmig und sitzen auf langen Stielen. Eine Besonderheit ist, dass Wasser die Blätter nicht benetzt, sondern auf ihnen abperlt und dabei Schmutzpartikel mitnimmt.
Auch die Blüten sitzen auf langen Stielen, die aus den Blattachseln sprießen. Sie sind zwittrig, gespornt und zygomorph (d.h. sie haben zwei spiegelgleiche Hälften mit nur einer Spiegelebene). Sie haben fünf Kelchblätter und leuchten in den herrlichsten Farben von blaßgelb und intensiv gelb, orange, hellrot bis weinrot. Sie können einfarbig sein oder kontrastfarbig geädert. Blütezeit ist von Juni bis zum ersten Frost. Die Samen sitzen je drei zusammen auf den langen Blütenstielen und fallen ab, wenn sie reif sind. (Diese gelbe Blüte fand ich in meinem Garten; dass sie 6 Blütenblätter hat, ist eigentlich nicht vorgesehen.)

Der entscheidende Inhaltsstoff der Kapuzinerkresse ist ein ätherisches Öl, Benzylsenföl. Außerdem enthält die Pflanze reichlich Vitamin C und Enzyme.
Beim Verzehr wird aus dem ätherischen Öl ein natürliches Antibiotikum freigesetzt, das über Atem und Harn ausgeschieden wird. Und die Atemwege sowie die Harnwege profitieren von der Wirkung sowohl gegen (grampositive wie gramnegative) Bakterien, Viren und Pilze. Außerdem reguliert Kapuzinerkresse das körpereigene Immunsystem. Das Einsatzfeld sind also (chronische) Infekte der Atem- oder/und Harnwege. Kapuzinerkresse kann entweder frisch gegessen werden (Blätter und Blüten) oder als Frischpflanzenpresssaft (der sich auch sterilisieren lässt). Im Winter bieten sich Präparate mit Kapuzinerkresse aus der Apotheke oder die wunderbare Wesenhafte Urtinktur der Fa. CERES an.

Letzte entfaltet auch noch andere Wirkungen als die oben genannten. Die Kapuzinerkresse vermag nämlich das Verhältnis von Feuer und Wasser, Hitze und Kälte, Trockenheit und Feuchte im Organismus zu regulieren. Sie facht das innere Feuer wieder an, wo einzelne Bereiche aus dem Wärmeorganismus der Ganzheit herausgefallen sind. Das sind dann die Orte im Körper, wo Bakterien, Viren und Pilze leichtes Spiel haben.

Die Kapuzinerkresse ist auch für die Küche interessant. Blätter und Blüten lassen sich wie Kresse verwenden, klein gehackt aufs Brot oder als farbenprächtige Dekoration für den Salat. Die Knospen und grünen Samen können wie Kapern eingelegt werden.

Die Kapuzinerkresse war die Arzneipflanze des Jahres 2013.