Über Glaubenssätze

Wenn ich annehme, dass die Außenwelt mir spiegelt, was in mir ist, was ich über die Welt und über mich selbst denke, glaube, dann lohnt es sich zu erforschen, was ich denn so denke und glaube.

Ich habe all diese Vorstellungen und Gedanken, um die es hier geht, größtenteils nicht aus mir selbst, sondern habe sie übernommen von Eltern und Großeltern, Lehrern und anderen Bezugspersonen, seit ich auf der Welt bin und sogar schon im Mutterleib. Und wenn Du damit etwas anfangen kannst: es handelt sich auch um Erfahrungen aus meinen zahllosen Leben vor diesem. All diese Gedanken, Gefühle und Überzeugungen sind tief in meinem Nervensystem und in jeder meiner Zellen gespeichert. An der Oberfläche, sprich für meinen Verstand, sind sie oft nicht sichtbar, widersprechen vielleicht sogar meinem bewusst zur Schau getragenen Selbstbild. Darum ist ein bisschen detektivischer Spürsinn nötig, um sie zu entdecken.

Was regt mich an anderen Menschen auf? Welche abweichende Meinung macht mich wütend? Wenn jemand z.B. stolz ist auf den Erfolg, den er erreicht hat, und ich ärgere mich über ihn und halte ihn für eingebildet oder angeberisch, so sollte ich mal hingucken, ob ich vielleicht mir selbst solchen Erfolg nicht zugestehe: „Ich bin es nicht wert, erfolgreich zu sein“, wäre dann so ein Glaubenssatz.

Oder ich schaue mir an, was in meinem Leben gut läuft und was eben nicht. Wenn ich gut verdiene, meine Rechnungen immer pünktlich bezahlen kann und mir auch ab und zu etwas Besonderes leisten, dann hege ich offenbar in Bezug auf Geld förderliche Überzeugungen. Wunderbar! Ist aber mein Konto immer schon am 20. leer und sind Extras niemals drin, dann sollte ich mir anschauen, was ich über mich und Geld denke. „Ich werde immer ein armer Schlucker bleiben.“ – „Ich finde einfach keinen guten Job.“ – „Ich verdiene es nicht, in Fülle zu leben.“ – „Ich bekomme nie genug ab vom Kuchen.“ Oder ich beschimpfe mich sogar: „Ich bin ein Versager! Ich kann ja nicht einmal meinen Lebensunterhalt anständig bestreiten!“ Neale Donald Walsch sagt es so: Das Universum ist eine riesige Kopiermaschine und bringt mir zuverlässig immer das, was ich in Form von Gedanken und Gefühlen in es hineinsende.

Wer ganz ehrlich mit sich selbst ist, wird feststellen, dass er/sie über einen ganzen Haufen solcher negativer Glaubenssätze verfügt, wenn nicht in Bezug auf Geld, dann vielleicht im Bereich Gesundheit oder Beruf oder Beziehungen, eben da, wo er/sie sich gern beklagt und als Opfer fühlt.

Solche negativen Glaubenssätze lassen sich verändern. Es erfordert Hingabe und Ausdauer, aber es geht. Viele versuchen es mit Affirmationen. Sie sagen sich z.B., wenn sie sich im Mangel wahrnehmen, immer wieder vor: „Ich verdiene es, wohlhabend zu sein.“
Diese Methode funktioniert, wenn Du eben gerade sowieso bereit bist, den alten negativen Glaubenssatz loszulassen. Wenn diese Voraussetzung nicht gegeben ist, wirken Affirmationen m.E. nicht. Du kannst es ausprobieren. SageDir einige Male vor: „Ich bin schön.“ Wie fühlst Du Dich dabei? Ist es stimmig? Dann ist das nicht Dein Thema. Andernfalls kannst Du wahrscheinlich im Hintergrund Deinen Verstand widersprechen hören und fühlst Dich unwohl, unbehaglich mit dem Satz, als versuchtest Du gerade, Dich selbst zu belügen. Dann ist es gut, Dir den Schattenanteil anzuschauen, der sich in dem Glaubenssatz zeigt.

Eine andere Methode hat Sonja Ariel von Staden entwicklet –: die Arbeit mit den Powerfragen. Ich verlinke Dir ihre Videos zum Thema. Wenn Du willst, schau sie an und probiere es aus!