Schritte auf dem Weg zur Heilung
Du fühlst Dich krank? Es geht Dir schlecht? Du leidest, Du kannst nicht mehr wie gewohnt, irgendwann geht nichts mehr. Und dann?
Dann machst Du Dich auf die Suche.
Du versuchst herauszufinden, was die Ursache war oder der Auslöser. Vielleicht gibt es mehrere. Oft ist es Dauerstress in irgendeiner Form: langwierige Beziehungskonflikte, ungeklärte Belastungen aus der Vergangenheit, zuviel Druck am Arbeitsplatz oder eine Arbeit, die Dich nicht befriedigt oder sogar unglücklich macht. Es kann sein, dass das Wohnumfeld Dir Schaden zufügt oder irgendetwas in der Wohnung, z.B. Wasseradern oder Verwerfungen unter dem Haus, Chemikalien in Baumaterialien oder Textilien. VIelleicht hast Du auch Deinen Körper zu lange vernachlässigt, nicht geachtet auf Deine Ernährung, auf ausreichende Bewegung und Erholung. Dies sind nur Anregungen und die Liste der Möglichkeiten keineswegs vollständig.
Vielleicht hast Du schon länger Symptome bemerkt, die Du aber nicht ernst genommen hast. Jetzt musst Du sie beachten, und Du kannst versuchen herauszufinden, was sie Dir sagen wollen. Dein kein Symptom taucht zufällig auf, sondern die Symptome sind die Sprache Deines Körpers, wenn Du leisere, noch harmlöse Zeichen überhört hast. Wo im Körper sind die Symptome? Handelt es sich um eine Entzündung, eine Verletzung oder eine eher degenerative Erkrankung? Welche Körperteile oder Organe sind betroffen? Wann sind die Symptome zum ersten Mal aufgetreten, und wann verschlimmern sie sich. Gibt es Zusammenhänge mit irgendwelchen Lebensereignissen? Bist Du irgendwo “falsch abgebogen”? Hast Du Dich durch irgendetwas selbst verraten? Deine Werte verletzt? Oder gibt es irgendeinen Lebenstraum oder eine Aufgabe, die Du Dich zu leben weigerst? Wo hängst Du in Deiner Komfortzone fest oder auf einer überholten Entwicklungsstufe?
Auch diese Fragenliste ist nicht erschöpfend.
Jetzt bist Du schon einige Schritte auf dem Weg zur Heilung gegangen. Was kann weiter getan werden? Unterscheide, was Du selbst tun kannst und was andere für Dich tun können.
Wo stößt Du an äußere Grenzen, an denen Du nichts ändern kannst? Oder derzeit nichts ändern kannst? Oder welche krankheitsfördernden Rahmenbedingungen kannst Du verändern? Kannst Du Dich mit ersteren aussöhnen, Deine Einstellung zu ihnen verändern? Und hast Du den Mut, die Veränderungen, die in Deiner Macht stehen, in die Wege zu leiten?
Was brauchst Du, das ein anderer für Dich tun soll: ein Therapeut, Deine Familie, Dein Arbeitgeber, Freunde? Und was kannst Du tun, damit Du bekommst, was Du brauchst?
Und schließlich: Was ist Dein Ziel? Worin besteht für Dich Heilung? In körperlicher Restitutio ad integrum, sprich in vollständiger Wiederherstellung des unversehrten Zustands? Oder worin könnte sie bestehen, wenn das nicht möglich ist?
Eine sehr wichtige, aber etwas heikle Frage ist die nach dem sog. Krankheitsgewinn. Was verschafft Dir die Krankheit, was Du ohne sie meintest, nicht bekommen zu können? Vielleicht die Zuwendung von irgendeiner Person? Einen deutlich vorgezogenen Ruhestand? Das Abwerfen einer Verantwortung, die Du nicht tragen willst? Versorgtwerden? Auch hier gibt’s viele Möglichkeiten. Die Beantwortung dieser Frage ist darum sehr wichtig, weil es hier eine Diskrepanz zwischen Tagesbewusstsein und Unterbewusstem geben kann. Jeder Kranke wird wahrscheinlich beteuern, dass er unbedingt gesund werden will. Das Unterbewusstsein sieht das womöglich anders und torpediert die Heilung. Dann wirken therapeutische Maßnahmen nicht.
Um es andersherum aufzuzäumen, kannst Du Dich auch fragen, wofür oder wozu Du gesund werden möchtest. Die Antwort: um mich wieder wohlzufühlen (und hernach weiterzumachen wie zuvor), reicht da nicht aus.
Wenn Du Dir all diese Fragen – eventuell mit Hilfe einer anderen Person – ehrlich beantwortet und Dein Handeln danach ausgerichtet hast, bist Du wirklich auf gutem Weg. Ein wenig Demut und Vertrauen auf Hilfe von oben ist freilich trotz allem nötig. Machen können wir Gesundheit nämlich nicht, sondern ihr nur den Weg bereiten.